Impfstrategie hält den Kontinent zusammen
Zugeschaltet war der Europaabgeordnete Dr. Markus Pieper, der offensiv die Politik der Kommission und der Parlaments vertrat, aber auch ein dickes Lob für die Region bereit hatte: „Das Münsterland ist gigantisch aufgestellt“, meinte er mit Blick auf Glasfaserausbau, Erneuerbare Energien und Investitionen.
Dr. Julian Allendorf, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes, und der MIT-Kreisvorsitzende Rainer Betz zogen ein positives Fazit der zweiten gemeinsamen Veranstaltung. „Wir müssen alle im Kreis Coesfeld mit dafür Sorge tragen, Europa ins rechte Licht zu rücken“, erklärte Betz zum Abschluss. „Wir brauchen den Zusammenhalt.“ Wie notwendig das gemeinsame Vorgehen ist, hatte Dr. Pieper zuvor anhand der Herausforderung Corona deutlich gemacht. „Die Impfstrategie hält den Kontinent stabil“, stellte der Parlamentarier der Europäischen Volkspartei (EVP) fest. Gegen Kritik wehrte er sich: „Brüssel hat seine Hausaufgaben gemacht.“
Die EU habe vorausschauend geplant und mit mehreren Anbietern von Impfstoffen Verträge geschlossen. „Das hat zur Risikostreuung beigetragen“, erklärte er. Auch sei es Brüssel gelungen, trotz Pandemie den Binnenmarkt offen zu halten. Einigkeit haben die 27 Mitgliedsländer darüber hinaus in den Brexit-Verhandlungen gezeigt. Und nicht zuletzt sei unter Deutscher Ratspräsidentschaft ein Investitionsabkommen mit China geschlossen worden.
Damit war ein Thema angerissen, das vielen Diskussionsteilnehmern unter den Nägeln brannte: der Umgang mit der Großmacht aus Fernost. Diese sei ein wichtiger Geschäftspartner vieler Mittelständler in der Region. „Doch China hat uns bereits überholt im Welthandel“, erklärte Dr. Pieper. Noch aber sei Europa Innovations- und Technologieführer. Und dies solle es nach seinem Willen bleiben, gerade in sensiblen Bereichen wie der Künstlichen Intelligenz. Er ermunterte zu mehr Selbstbewusstsein: „Unterschätzt Europa nicht“. Mit nur sieben Prozent der Weltbevölkerung finde hier 18 Prozent der Wertschöpfung statt. Gerade was in Europa in der Umwelttechnik passiere, beobachte China genau. „Dort geht schon der Trend dahin, Forschungsgelder auf Wasserstoff zu konzentrieren.“ Batterien gelten als „old fashioned“.